Die ausschlaggebenden Faktoren für eine Kaufentscheidung sowie die Wahl eines Dienstleisters haben sich im Laufe der Jahre verändert. Grund dafür ist vor allem der steigende Wunsch nach Qualität und Nachhaltigkeit, aber auch das höhere Bewusstsein in Hinsicht auf Sicherheit und Datenschutz hat seinen Teil dazu beigetragen. Kaum ein Verbraucher vertraut heute noch blind auf die reinen Worte eines Unternehmens, schließlich sind trickreiche Marketingstrategien bekannt. Stattdessen wird umso mehr Wert darauf gelegt, sich Meinungen unabhängiger Parteien einzuholen – und an dieser Stelle kommen Auszeichnungen, Gütesiegel und Rezensionen ins Spiel.
Unterschied Gütesiegel und Auszeichnungen
Grundsätzlich gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Gütesiegel und Auszeichnungen, dem man sich auf jeden Fall bewusst sein sollte. Eine Auszeichnung ist wie der Name schon verrät eine Art Preis, den Unternehmen für ihre Leistungen erhalten können. Beispiele gibt es dafür zur Genüge. In Österreich wird unter anderen jährlich der Best Business Award verliehen, der vor allem auf nachhaltige und gleichzeitig innovative Unternehmensführung abzielt. Bereits zweimal wurde dieser an das Brillenlabel Johann von Goisern für ihr erfolgreiches Management vergeben.
Viele Auszeichnungen werden auch internationaler Ebene verliehen. Speziell für die Musik-, Film- und Gaming-Branche können diese von hohem Wert sein. Das zeigt zum Beispiel ein Blick auf den Glücksspielanbieter Mr Green, der mittlerweile weit mehr als 10 Auszeichnungen vorweisen kann. Darunter fallen nationale und internationale Gaming Awards für ein rundum ausgezeichnetes Angebot, einen großartigen Kundendienst und hohe Benutzerfreundlichkeit. In der Gaming-Szene, in der Kundenrezensionen nicht so häufig vorkommen, sind es vor allem solche Auszeichnungen, die potenziellen Kunden Vertrauen vermitteln.
Aufgepasst mit Gütesiegeln
Etwas anders sieht es mit Gütesiegeln aus. Um ein Fairtrade-, Bio- oder Qualitätssiegel zu erhalten, müssen gewisse Standards erfüllt sein. Allerdings gibt es viele Siegel, die käuflich erwerbbar sind – für den richtigen Preis kann man sich als Unternehmen so einige Siegel sichern, die unwissenden Kunden jedoch gar nicht immer das versprechen, was vermutet wird.
Möglicherweise haben Sie schon den ein oder anderen Skandal der letzten Jahre miterlebt. Immer häufiger wird sich damit beschäftigt, tiefere Einblicke in Unternehmen oder ganze Industrien zu erhalten und dabei auch mögliche Geheimnisse zu lüften. Spätestens seit der Netflix-Dokumentation „Seaspiracy“, in welcher insbesondere Siegel und Etiketten zum Thema Nachhaltigkeit genauer untersucht wurden, ist das Vertrauen von Endverbrauchern in Hinsicht auf Gütesiegel brüchig geworden. Man muss sich bewusst sein, dass Nachhaltigkeit, Fairtrade und Bio, um einige Beispiele zu nennen, sehr weitläufige Themen sind. Das bedeutet, nur weil ein Produkt mit einem Aufkleber als „Nachhaltig“ gekennzeichnet ist, heißt das nicht, dass zu wirklich alle Prozesse, die hinter dem Produkt stehen auch zu 100 % nachhaltig sind.
Fazit: nicht immer sehr aussagekräftig
Es ist prinzipiell nicht verkehrt, sich anzusehen, über welche Auszeichnungen und Siegel ein Unternehmen verfügt. Allerdings sollte man dabei ganz genau hinsehen, worum es sich handelt. Wer seine Kaufentscheidung wirklich basierend auf Siegeln treffen möchte, der muss genau wissen, was hinter dem Siegel steckt, was ein Unternehmen dafür erfüllen muss und ob möglicherweise Grauzonen bestehen. Dies ist der einzige Weg, um sicherzustellen, dass ein Siegel vertrauenswürdig ist.